
Die geplante Einführung der neuen Navigationstechnik (Performance-Based-Navigation) sorgt in der Region weiter für Unruhe. Die DFS bekundete zwar, dass es mit der Umstellung auf die neue Technik lediglich eine andere Kartendarstellung gibt. Eine Verschlechterung des bisherigen Zustandes würde es nicht geben. Darauf verwies auch die Landesregierung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage. Aus Fachkreisen und der Fluglärmkommission wird diese Aussage jedoch angezweifelt.
Mit dieser Darstellung gab ich mich nicht zufrieden und hab gemeinsam mit meiner Landtagskollegin Ines Seiler mit einer weiteren Anfrage noch einmal nachgehakt. Wir haben, wie viele andere in der Region, die Befürchtung, dass die DFS unter dem Deckmantel der neuen Technologie lärmintensive Flugverfahren legitimieren will. Denn was mit dem „bisherigen Zustand“ gemeint ist, wurde nicht klar beantwortet.
Es darf nicht sein, das die DFS hier zum Nachteil einer ganzen Region Begriffe umfärbt und dadurch den bisherigen schlechten Zustand fest zementieren will. Die Antwort der Landesregierung kann diese Befürchtungen nicht ausräumen. „Konkrete Antworten auf unseren Nachfragen haben wir nicht erhalten. Stattdessen wird auf ein laufendes und ergebnisoffenes Festsetzungsverfahren für die Flugverfahren verwiesen, zu dem keine Inhalte mitgeteilt werden. Das nährt natürlich unsere Befürchtungen.
Die DFS und das Bundesamt für Flugsicherung (BAF) verweisen auf die ICAO-Planungskriterien für die PBN-Umstellung. Demnach müsse der Flugverlauf so dargestellt werden. Dass es aber auch anders geht wird am Flughafen Frankfurt deutlich, dort signalisierte das BAF, weiterhin Flugverfahren festzulegen, die ausdrücklich erlaubte Abweichungen von den Vorgaben der ICAO enthalten.
Dazu erklärt Ines Seiler: „Was an anderen Flughäfen in Deutschland möglich ist, muss doch auch für den BER gelten. Die Fluglärmkommission hat sich auch hier entsprechend positioniert und Vorschläge unterbreitet. Ich erwarte von den beteiligten Behörden auch für den BER eine entsprechende Kooperation und das Möglichmachen von Lösungen.“
Auch Marcel Hoffmann kritisiert die Aussagen der DFS und die fehlenden Lösungsangebote: „Die DFS bezieht sich in ihren Darstellungen auf die leistungsschwächsten Flugzeuge, die trotzdem Kurzstarts machen wollen und will deshalb das Flugerwartungsgebiet ausweiten. Das halte ich für den falschen Weg. Diese Flugzeuge müssen konsequent an den Anfang der Startbahn verwiesen werden. So können auch sie die lärmärmere Kurve fliegen.“
Wir sehen aber auch die Landesregierung in der Pflicht. Der Koalitionsvertrag gibt der Landesregierung den Auftrag, sich für lärmärmeres Fliegen einzusetzen. Der Minister sollte hier seinen Gestaltungsspielraum nutzen – unsere Unterstützung hat er!
Auch die MAZ hat dazu berichtet: https://www.maz-online.de/lokales/dahme-spreewald/schonefeld/fluglaerm-am-ber-flugrouten-im-februar-mehr-laerm-an-der-hoffmannkurve-HNDTCIUHWNG3ZHMMKMR5CKLEGA.html