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Allgemein

Opferhilfe bei Vergewaltigung: Dringender Verbesserungsbedarf

By 3. Juli 2023Juli 13th, 2023No Comments

Tagesschau.de und die Märkische Oderzeitung berichteten kürzlich über einen Fall, der auch mich sehr erschüttert hat. Die sechzehnjährige Mia (Name geändert) war im Sommer 2022 auf dem Heimweg südlich von Berlin von einem Mann vergewaltigt worden. Als wäre das allein nicht schlimm genug, folgte für Mia und ihre Familie eine Tortur. Denn zur Beweisaufnahme durch die Polizei stand erst nach längeren Diskussionen eine weibliche Beamtin zur Verfügung. Auch während des Verfahrens musste Mia vor lauter Fremden im Gerichtssaal aussagen. Der Anwalt der Familie hatte zuvor eine richterliche Befragung per Videoschalte beantrag – denn für die Opfer von Verbrechen ist es oft schmerzvoll, traumatische Erlebnisse wieder und wieder durchleben zu müssen. Das Gericht lehnte die Videobefragung aber ab.

Die Opferhilfe in Brandenburg muss dringend besser werden. Wer Opfer einer solchen Straftat geworden ist, sollte danach nicht unter langwierigen Verfahren leiden müssen. Die Beamtinnen und Beamten der Polizei müssen bessere Schulungen erhalten, Beweisaufnahme und Befragung müssen erträglicher für die Opfer werden. Auch die langen Verfahrenslaufzeiten belasten Opfer und deren Familien enorm – hier muss die Justiz schneller werden und auch entsprechend ausgestattet sein. Ich habe ressortübergreifende Fachgespräche gefordert: Politik, Ärzte, Polizei, Justiz und Vereine der Opferhilfe sollten gemeinsam an den Mängeln beim Opferschutz arbeiten.

Hier hat die Märkische Oderzeitung über den Fall berichtet:

https://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/vergewaltigung-in-brandenburg-viel-leid-nach-missbrauch-_-opfer-kritisiert-missstaende-71039603.html

Und hier der Beitrag von tagesschau.de:

https://www.tagesschau.de/inland/opferschutz-vergewaltigungen-ermittlungen-polizei-100.html